Jul 3, 2011

Gedanken eines einfachen Menschen


Ich bin Dominik, 42 Jahre alt, Atheist und lebe in Osnabrück.
Das tagespolitische Geschehen und die Vorfälle der letzten Tage, Wochen, gar Jahre treiben mich dazu, meine Gedanken dazu in einem Kommentar unterzubringen. Ich bin frustriert, getroffen, traurig, wütend und ich habe Angst!
Kategorie: Eigene Überlegungen
Entstehung des Menschen Quelle Airflag.com
Entstehung des Menschen Quelle Airflag.com
Der Urinstinkt einer jeden lebenden Kreatur ist  die Erhaltung der eigenen Art, das beinhaltet den Schutz des eigenen Lebens und der Nachkommen.

Wir sind im eigentlichen Sinne Säugetiere, die, im Gegensatz zu anderen Arten und Unterarten, weder ausreichend mit Waffen in Form von Klauen und Zähnen, noch mit extremen Körperausmaßen ausgestattet sind. So wurde unsere "Waffe" die Intelligenz, unsere (angebliche) Fähigkeit komplexe Sachverhalte zu erkennen und sie in einen geeigneten Kontext zu setzen.

Diese "Waffe" entwickelten die Hominiden (Menschenartige) im Laufe der Jahrmillionen um den Fortbestand ihrer Art zu gewährleisten. Des Weiteren haben sie sich zu Gruppen zusammengeschlossen, aus denen sich später Völker entwickelten, welche das erworbene Wissen an Folgegenerationen weitergaben.

Entstehung der Tiere Quelle schulen.ed-server.com
Entstehung der Tiere Quelle schulen.ed-server.com
Daher bezeichnet die Wissenschaft (also wir selber!) uns als "homo sapiens sapiens" (homo= Mensch; sapiens = intelligent, weise), ergo beschreiben wir unsere eigene (Unter-)Art als "intelligent weise".

Davon kann ich immer weniger erkennen oder gar erleben. Kein anderes Säugetier führt  Krieg im eigentlichen Sinne, es gibt Revierstreitigkeiten, die aber zumeist relativ harmlos ausgehen. Die einzigen Wesen die meines Wissens eine Art Krieg führen, sind Insekten, welche aber als nicht denkende Wesen gelten.

Daraus könnte man folgern, dass Feindseligkeiten, Kriege und Terror dem Fortbestand der eigenen Art dienen und somit gerechtfertigt sind. Das widerspricht aber dem Dogma der "Erhaltung der eigenen Art", denn unsere eigene Gattung ist der "Hominide".

Wenn wir uns nun obendrein noch als "intelligent weise" bezeichnen wollen, sollten wir doch eigentlich erkennen, dass wir dabei sind unsere Existenz zu Bedrohen und uns selber auslöschen.

Das erste was ein Mensch in seinem Leben ist, ist MENSCH und KIND, danach erst kommen geschlechtliche Unterschiede hinzu. Je nach Lebenslage und  Familiensituation, Dasein als Schwester, Bruder, Verwandte(r) und so weiter. Weitere Merkmale eines Menschen, wie zum Beispiel Abstammung, soziales Umfeld, ethnische Zugehörigkeit oder Glaube sind für das Dasein als Mensch, als "denkendes" Wesen, zweitrangig.

Jeder ist das Produkt all seiner Erfahrungen und sollte nicht nach diesen beurteilt oder gar verurteilt, sondern verstanden, gestützt, korrigiert und weitergeführt werden.


Die Ohnmacht der politischen Institutionen und der verschiedenen Staatengemeinschaften zeigt, dass wir an einem Punkt angelangt sind, an dem es nicht mehr ausreicht die Verantwortung für Kriege und Terror auf andere abzuschieben. Wir, die Menschen, müssen gemeinsam einen friedlichen Weg finden unmenschlich handelnden Gruppierungen den Nährboden (Unzufriedenheit und Angst) zu entziehen. Das bedeutet nicht, dass wir sie bekriegen und ausrotten, sondern, dass wir ihnen Wege zeigen müssen, wie sie ein ihrer Meinung nach annehmbares Leben führen können.

Wir müssen diese "Krisenherde" wirtschaftlich aufbauen und unterstützen.

Ein altes Sprichwort sagt: "Ein voller Bauch kämpft nicht gerne". Cirka 90% der Erdbevölkerung müssen täglich mehr als 12 Stunden arbeiten um einzig und allein ihr nacktes Überleben zu sichern!  Machen wir diese Menschen satt und geben ihnen eine Zukunft, die auch ihren Vorstellungen nach erstrebenswert ist. Das kann nur ohne beiderseitigen Gesichtsverlust geschehen, Akzeptanz und Toleranz sind Grundvoraussetzungen für dieses Unterfangen.


Krisengebiete weltweit - Quelle
Krisengebiete weltweit - Quelle
Zwei der politisch am meisten beachteten Staaten der Erde haben dem "Terrorismus" den "Krieg" angesagt, machen aber mit ca. 311 Millionen Einwohnern (USA) und ca. 142 Millionen Einwohnern (Russland) nur  1/15 ( 6,47% ) der Weltbevölkerung aus. (Europa hat ungefähr 780 Millionen Einwohner) Das kann und wird nicht funktionieren! Sämtliche kriegerischen und terroristischen Akte sind abzulehnen, sind aber letztendlich Hilfeschreie und auch als solche zu werten und zu behandeln. Sie ergeben sich aus vorherigem Fehlverhalten, vor allem der westlichen Industrienationen. Geschichtliche Fehltritte, an denen man hätte lernen können, gibt es genug (Vernichtung der südamerikanischen Kulturen etc. pp).    

Wenn wir jetzt nicht als "homo sapiens sapiens" handeln, also "menschlich intelligent weise" und nicht die Konsequenzen aus der Geschichte ziehen, gibt es in absehbarer Zeit keine Geschichtsbücher mehr, in denen etwas über uns geschrieben steht.


Dominik